Einen Ausbildungsberuf „Seilbahnfachmann/-fachfrau“ gab es in Deutschland nicht. Der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte e.V., die Wirtschaftskammer Salzburg, die Landesberufsschule Hallein im Salzburger Land und die Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern haben sich zusammengeschlossen, um deutschen Interessenten in einem Pilotprojekt dennoch die Möglichkeit zur Ausbildung in diesem Fachgebiet zu ermöglichen.
Dieses Pilotprojekt konnte nicht fortgesetzt werden….
Wir freuen uns, die Ausbildung Industriemechaniker im Einsatzgebiet Seilbahntechnik in Zusammenarbeit mit der IHK München endlich wieder in der ursprünglichen Form anbieten zu können.
Mit dem Antrag bei der FOSA kann die Gleichstellung…
Birgit Priesnitz
Informationen für den Betrieb
Das Seilbahnunternehmen meldet sich bei der zuständigen IHK an, dass sie Azubis ausbilden möchte.
- Der Betrieb wird einmal besichtigt (wie Werkstatt, Einrichtungen u.dgl.), ob sie einen Azubi ausbilden kann.
- Des Weiteren benötigen sie einen Ausbilder. Das ist in der Regel der Betriebsleiter.
- Dieser muss aber einen Ausbilderkurs besuchen, um als Ausbilder eingesetzt zu werden, siehe weiter unten.
Eignungsfeststellung durch Ihre IHK vor Ort.
Bereits Ausbildungsbetriebe_2019
Persönliche und fachliche Eignung:
Einen AdA-Kurs (Ausbildung der Ausbilder) bietet die IHK an.
Zum Industriemechaniker im Einsatzgebiet Seilbahntechnik abschließen:
Regionale Berufsschulbefreiung beantragen. Dazu Gastschulantrag für Beschulung m Landesberufsschulzentrum Hallein ausfüllen und bei der zuständigen Berufsschule abgeben.
https://formularserver.bayern.de/intelliform/forms/stmi+regierungen/rvs/b4/44/rvs_44-050/index
Die Prüfungsanmeldung soll im selben Zeitraum sein, in dem der Schüler in Hallein ist.
Dadurch ist ein temporärer Wohnsitz in Österreich gegeben und weniger Probleme mit der Anmeldung von ausländischen Schülern.
Ansprechpartner:
• Thomas Gebert
Bildungsberater Berufsausbildung
IHK für München und Oberbayern, Geschäftsstelle Rosenheim
Hechtseestraße 16
83022 Rosenheim
Tel. 08031 2308-220
E-Mail: gebert@muenchen.ihk.de
Internet: http://www.ihk-muenchen.de/
Unsere Geschäftsstelle: https://www.ihk-muenchen.de/rosenheim/
• Alois Innerhofer
BMHS-Lehrer / Ausbildung Seilbahntechnik
Landesberufsschule Hallein
Weisslhofweg 5
A-5400 Hallein
Mobil: +43 (0)664/2192880
E-Mail: alois.innerhofer@lbs-hallein.salzburg.at
Internet:http://www.lbs-hallein.salzburg.at
• Birgit Priesnitz
Verband Deutscher Seilbahnen
Untere Bahnhofstr. 29a
82110 Germering / München
Tel: +49 (0)89 125038-690
Email: info@seilbahnen.de
Inhalte der Ausbildung
In den 3,5 Jahren der Ausbildung lernen die Azubis:
- das Bedienen, Warten und Instandhalten von seilbahntechnischen Einrichtungen sowie nötigen Maschinen
- Suchen und Beheben von Störungen an Seilbahnen und Schleppliften
- Pistenplanung und Pistenpflege
- Kundengerechte Kommunikation
- Grundkenntnisse der Beschneiung, Wetter- und Lawinenkunde
Während der Zeit in der Berufsschule Hallein werden folgende Lerninhalte vermittelt:
- Politische Bildung
- Deutsch und Kommunikation
- Berufsbezogene Fremdsprache (Englisch)
- Betriebswirtschaftlicher Unterricht
- Wirtschaftskunde mit Schriftverkehr
- Rechnungswesen
- Mechanische und elektrische Technologie
- Angewandte Mathematik
- Fachzeichnen
- Laboratoriumsübungen
Ausbildungsdauer und Kosten
Die Ausbildungszeit beträgt 3,5 Jahre. Derzeit beträgt die Berufsschulzeit 9,33 Wochen pro Jahr. Die Schulblöcke finden jeweils am Stück statt. Die restliche Zeit befindet sich der Auszubildende in der betrieblichen Ausbildung. Die Lehrlinge schließen ihre Ausbildung mit dem österreichischen Abschluss als „Seilbahntechniker/in“ ab und erhalten auf Antrag an IHK_FOSA_Antrag die Anerkennung der IHK als Industriemechaniker.
Die Berufsschule bekommt von den deutschen Seilbahnlehrbetrieben die Info bzw. den Lehrvertrag und merkt sich den Lehrling zur Einberufung an der Schule vor.
Hier kann auch eventuell ein Wunschtermin zur Einberufung des Lehrlings bekannt gegeben werden, wenn es möglich ist, wird dieser berücksichtigt.
Die Kosten für 9,3 Wochen Berufsschule in Hallein belaufen sich auf ca. 600 € (Ohne Schülerheim)
Während der Zeit in Österreich steht den Auszubildenden Unterkunft im Landesberufschülerheim Hallein zur Verfügung
Bestätigung
Der Ausbildungsbetrieb bestätigt, dass dem/der Auszubildenden folgende Kernqualifikationen unter Einbeziehung selbständigen Planens, Durchführens und Kontrollierens integriert mit berufsspezifischen Fachqualifikationen vermittelt wurden: Der Betrieb ist als offizieller IHK-Ausbildungsbetrieb für Industriemechaniker gelistet.
Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung in den industriellen Metallberufen, hier Industriemechaniker / in, Berufsbildposition 5: „Digitalisierung der Arbeit, Datenschutz und Informationssicherheit (§ 11 Abs. 1 Nr. 5)“
- Auftragsbezogene und technische Unterlagen unter Zuhilfenahme von Standardsoftware erstellen
- Daten und Dokumente pflegen, austauschen, sichern und archivieren
- Daten eingeben, verarbeiten übermitteln, empfangen und analysieren.
Diese Lehrinhalte wurden dem/der Auszubildenden während der gesamten Ausbildungszeit von 42 Monaten laufend vermittelt.
Im Seilbahn-Betrieb wird vielfach mit einer speziellen Betriebsleiter Software gearbeitet, die alle obengenannten Prozesse abdeckt und mit der der/die Auszubildende vertraut gemacht wird.
Zusätzlich wird der/die Auszubildende geschult im Erstellen von digitalen Checklisten (Excel, Word) für die regelmäßigen Prüfungen an Maschinen, Geräten oder Anlagen o.a. Weiterhin dem Zusammenführen und Pflegen der Dokumente, Verarbeitung der gewonnen Daten, Plausibilitätsprüfung, Sicherung auf Rechner oder Server und für spätere Verwendung (z.B. Berichtswesen) archivieren.
Digitale Führung der Berichtshefte.
Von der Berufsschule wird ein Zeichenprogramm zur Verfügung gestellt, mit dem die Zeichnungen für die Projektarbeit erstellt werden.
Unterschrieben vom Verband, Ausbildungsbetrieb und Ausbilder
&&&&&
Weiter kann der Ausbildungsbetrieb bestätigen, dass dem/der Auszubildenden folgende Kernqualifikationen unter Einbeziehung selbständigen Planens, Durchführens und Kontrollierens integriert mit berufsspezifischen Fachqualifikationen vermittelt wurden: Der Betrieb ist als offizieller IHK-Ausbildungsbetrieb für Industriemechaniker gelistet.
Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung in den industriellen Metallberufen, hier Industriemechaniker / in, Berufsbildposition 18: „Geschäftsprozesse und Qualitätssicherungssysteme im Einsatzgebiet (§ 11 Abs. 1 Nr. 18)“
d) Art und Umfang von Aufträgen klären, spezifische Leistungen feststellen, Besonderheiten und Termine mit Kunden absprechen
e) Informationen für die Auftragsabwicklung beschaffen, auswerten und nutzen, technische Entwicklungen berücksichtigen, sicherheitsrelevante Vorgaben beachten
f) Auftragsabwicklungen unter Berücksichtigung sicherheitstechnischer, betriebswirtschaftlicher und ökologischer Gesichtspunkte planen sowie mit vor- und nachgelagerten Bereichen abstimmen, Planungsunterlagen erstellen
g) Teilaufträge veranlassen, Ergebnisse prüfen
h) Aufträge, insbesondere unter Berücksichtigung von Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Terminvorgaben, durchführen
i) betriebliche Qualitätssicherungssysteme im eigenen Arbeitsbereich anwenden; Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch suchen, beseitigen und dokumentieren
j) Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatz-fähigkeit von Prüfmitteln feststellen, Prüfpläne und betriebliche Prüfvorschriften anwenden, Ergebnisse dokumentieren
k) Auftragsabwicklung, Leistungen und Verbrauch dokumentieren
l) technische Systeme oder Produkte an Kunden übergeben und erläutern, Abnahmeprotokolle erstellen
m) Arbeitsergebnisse und -durchführung bewerten sowie zur kontinuierlichen Verbesserung von Arbeitsvorgängen im Betriebsablauf beitragen
n) Optimierung von Vorgaben, insbesondere von Dokumentationen, veranlassen
o) Lebenszyklusdaten von Aufträgen, Dienstleistungen, Produkten und Betriebsmitteln auswerten und Vorschläge zur Optimierung von Abläufen und Prozessen erarbeiten
Diese Lehrinhalte wurden dem/der Auszubildenden ab dem 3 Lehrjahr über einen Zeitraum von 10 Monaten im Ausbildungsbetrieb vermittelt.
Für die Zulassung zur Lehrabschlussprüfung (LAP) zum Seilbahntechniker muss der/die Auszubildende ein durch die LBS Hallein genehmigtes Abschlussprojekt eigenständig entwerfen, planen, bauen und die Funktion vorführen. Es umfasst alle oben genannten Bereiche a-l.
Der/die Auszubildende hat diese Projektarbeit mit Erfolg abgeschlossen.
Unterschrieben vom Verband, Ausbildungsbetrieb und Ausbilder
Antragstellung
Nach der Prüfung müssen
- Bestätigung vom VDS, Ausbildungsbetrieb und Ausbilder
- Bestätigung von Hallein
- Antrag auf Gleichwertigkeitsfeststellung
an FOSA geschickt werden.
Erklärung zum Ausfüllen des Antrags:
- das Tool ist aber noch nicht freigeschaltet, d.h. die Anträge müssen vorerst postalisch eingereicht werden.
- Den Antrag an IHK/Frau Misbahi schicken
- Möglicherweise geht der Gebührenbescheid direkt an den Antragsteller. Ggf. vorwarnen.
- Punkt 4: Ausbildungsinstitution ist eigentlich Hallein. IHK schlägt vor, den Ausbildungsbetrieb zusätzlich ergänzen.
Ausstellende Institution ist die wko.
Form der Ausbildung: alles ankreuzen - Punkt 5: hier geht es um praktische Tätigkeiten entweder vor oder nach der Ausbildung. Nur etwas angeben, wenn es einschlägig ist, also z.B. keine Gastronomie
- Punkt 6: hier Nachweise von VDS und die Bestätigung von Hallein
Bei unseren Nachweisen als Dauer „während der gesamten betrieblichen Ausbildung im Unternehmen“ angeben! Bei Hallein 320 Stunden - Punkt 7: nichts ankreuzen
- Punkt 8: nein
- Punkt 9: bitte ja ankreuzen
Es war ein weiter Weg
bis es dem VDS gelungen ist…
- Kein eigener Ausbildungsberuf “Seilbahner” in Deutschland realisierbar
- Pilotprojekt 2013: Industriemechaniker/-in im Einsatzgebiet Seilbahntechnik
- praktische Ausbildung im Seilbahnunternehmen in Deutschland
- Besuch der Berufsschule Hallein in Österreich
- Abschluss als Seilbahntechniker Österreich
- 2017 nicht verlängert, damit keine automatische Gleichstellung mehr möglich
- 2023 Unterlagen beim Institut für Foreign Skills Approval (FOSA) eingereicht
- Delta in 3 Bereichen festgestellt. Kann über den Verband und das Berufsschulzentrum Hallein mit Bestätigungen geschlossen werden
- E-Mail vom 18. Oktober 2024: „Liebe Frau Priesnitz, ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass die beiden Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren der Herren xxx und xxx von der IHK FOSA final bearbeitet wurden.Das Ergebnis lautet in beiden Fällen volle Gleichwertigkeit mit dem deutschen Industriemechaniker.“
FOSA
Die IHK FOSA ist das bundesweite Kompetenzzentrum deutscher Industrie- und Handelskammern zur Feststellung der Gleichwertigkeit ausländischer Berufsabschlüsse
Der Verband
Seit mehr als 50 Jahren vereint der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte e.V. (VDS) als nationaler Branchenverband 122 deutsche Seilbahnunternehmen. Mit dem „VDS-Förderkreis“, in dem Zulieferfirmen und Dienstleistungsunternehmen der Seilbahnwirtschaft vertreten sind, steht dem VDS ein starker Partner zur Seite.
Als Kompetenzzentrum bündelt und vertritt der Verband die gemeinsamen Anliegen und Interessen der Branche für seine Mitglieder. Für Öffentlichkeit, Medien und Politik ist der Verband erster Ansprechpartner in allen Fragen rund um die Seilbahnbranche in Deutschland.
Mit einem Aus- und Weiterbildungsangebot für Seilbahnberufe stellt der Verband die Schulung von Fachleuten für die Seilbahnbranche sicher. Zudem berät und schult der VDS seine Mitglieder in Themen wie Seilbahntechnik und Sicherheit, Betriebswirtschaft und Recht, Fragen des Umweltschutzes und des Tourismus. Mehr zum Verband